Wie sinnvoll ist Digital Detox eigentlich wirklich? Diese Frage habe ich mir in letzter Zeit häufiger gestellt.
Gib zu, du kennst es: Du sitzt keine fünf Minuten auf der Couch oder am Schreibtisch – und hast schon dein Smartphone in der Hand. Schnell mal kurz die Benachrichtigungen checken. Die eingegangene E-Mail lesen – könnte ja wichtig sein. Was hast du auf deinen Social Media Profilen verpasst? Und wo du gerade schon mal auf Tik Tok bist – schnell mal durch deinen Feed scrollen, was heute so hochgeladen wurde. Und Zack! – ist oft über eine Stunde vorbei und du fragst dich, wo sie hin ist. Habe ich recht?
Genau so geht es mir jeden Tag. Gut, mit ADHS bin ich ohnehin anfällig für Ablenkungen, besonders am Smartphone oder am PC, aber genau deshalb habe ich in letzter Zeit immer häufiger darüber nachgedacht, ob eine gezielte Auszeit vielleicht gar nicht mal so schlecht wäre. Ein Digital Detox. Schon mal davon gehört? Falls nicht – macht nichts. Wir schauen uns das mal zusammen an.
Digital Detox und Digitale Reizüberflutung
Digital Detox – ich bin ehrlich: Als ich den Begriff das erste Mal gelesen habe, dachte ich an Diäten und Pseudo-Wellness-Tipps. Aber so negativ, wie ich zuerst dachte, ist das Thema überhaupt nicht.
Denn seien wir mal ehrlich: Wir sind alle ein bisschen süchtig nach unseren digitalen Geräten. Wir hängen stundenlang an unseren Smartphones, Tablets, Computern oder Fernsehern und lassen uns von allem Möglichen ablenken: Von lustigen Katzenbildern über spannende Serien bis hin zu nervigen Nachrichten. Dabei vergessen wir nur allzu oft das echte Leben. Und wir merken gar nicht, wie sehr uns die digitale Flut belastet: Wir sind gestresst, schlafen schlecht, können uns nicht konzentrieren und fühlen uns einsam oder unglücklich.
Laut einer Studie von Statista aus dem Jahr 2020 nutzen die Deutschen im Durchschnitt 3 Stunden und 36 Minuten pro Tag ihr Smartphone1. Das sind mehr als 25 Stunden pro Woche oder mehr als 50 Tage pro Jahr! Und das ist nur die Zeit am Smartphone – dazu kommen noch die Zeit am Computer, am Fernseher oder an anderen digitalen Geräten. Das muss man sich mal reinziehen!
Und was heißt jetzt Digital Detox?
Die Grundidee von Digital Detox ist ziemlich einfach: Ich lege mein Smartphone für eine Weile weg und schalte alle anderen digitalen Geräte aus.
So weit, so gut. Stattdessen widme ich mich in dieser Zeit anderen Dingen in meinem Leben. Dem Haushalt zum Beispiel. Scherz. Oder ich gehe Joggen. Okay, der Witz war noch viel schlechter.
Aber mal ernsthaft: Spazieren an der frischen Luft ist gar keine so schlechte Idee. Besonders als neurodivergenter Mensch ist es wichtig, in der Natur zur Ruhe kommen zu können. Zumindest so weit das geht. Lesen ist auch eine sehr gute Option. Nein, nicht mit dem Kindle! Du erinnerst dich – Digital DETOX?! Es gibt diese tolle Erfindung, die nennt sich BUCH. Aus Papier. Zum Umblättern. Ja, ich weiß, mit der Hand umzublättern ist Arbeit – aber trotzdem! Nein, Scherz beiseite: Wann hast du zuletzt in Ruhe ein Buch gelesen? Ich definitiv nicht so oft, wie ich es gerne würde.
Du kannst dich auch mit Freunden und Familie treffen oder auch ganz einfach – NICHTS machen!
Und was hast du davon?
Schon klar. Wir machen sowas ja nicht aus Spaß an der Freude. Was genau springt also dabei für uns raus, wenn wir unsere heißgeliebten Spielzeuge für eine Weile beiseite legen?
- Mehr Zeit für sich selbst
- Sich weniger mit anderen vergleichen
- Weniger Stress
- Bewussteres Leben in realer Welt
- Handynutzung hat sich danach geändert durch gesünderen Social Media Umgang
- Bessere Lebensqualität
- Verringerte Reizüberflutung
- Verbesserte Konzentration und
- gesteigerte Produktivität
- Größere Kreativität
Und wann ist der richtige Zeitpunkt für Digital Detox?
Die kurze Antwort? Jederzeit! Aber ja, ich habe auch immer überlegt, wie ich das am besten mit meinem Alltag vereinbaren kann. Immerhin bin ich Texterin und digitale Tools und Apps gehören zu meinem Alltag.
Eine Variante, die ich mir überlegt habe, ist, ab einer bestimmten Uhrzeit zumindest schon mal das Smartphone wegzulegen. Auch kleine Schritte vorwärts sind Schritte vorwärts, korrekt? Am Wochenende setze ich mir dann feste Zeiten, wann ich an meinem privaten Laptop sitze oder wirklich durch die Social Media Profile scrolle.
Optimal ist sowas natürlich im Urlaub. Wenn du dabei auch verreist, dann hast du viele geniale Sachen, die du anstelle dessen machen kannst. Egal, ob du jetzt ein Strandurlauber bist oder lieber wandern gehst.
Probier einfach mal in kleinen Steps aus, wie du für dich Freiräume schaffen kannst. Entweder komplett alles aus oder du machst zu Beginn Abstufungen wie ich. Das ist völlig dir überlassen.
Du hast schon Erfahrung im Digital Detox und hast Tipps, wie man ihn am besten durchhält? Dann schreib das gerne in die Kommentare!